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FIFA: Keine Besserung in Sicht

Das Medienbild der FIFA in internationalen TV-Nachrichten, 2015-2016

Zürich, 25. Februar 2016. Während die FIFA daran geht, den Nachfolger von Sepp Blatter zu wählen, haben die fünf Sportfunktionäre, die sich um den Posten des FIFA-Chefs bewerben, nur wenig Aufmerksamkeit in den Medien gefunden. Dies zeigen aktuelle Daten des Schweizer Forschungsinstituts Media Tenor International. Die Berichterstattung über die FIFA in den internationalen Fernseh-Nachrichten wurde in den letzten Wochen vor dem FIFA-Kongress wieder kritischer – ein Zeichen dafür, daß die Journalisten keinen schnellen Image-Wandel zum Besseren erwarten.

„Von den fünf Kandidaten für die FIFA-Präsidentschaft haben nur der Südafrikaner Tokyo Sexwale und UEFA-Generalsekretär Gianni Infantinopositive Berichterstattung über die vergangenen 14 Monate in den internationalen TV-Nachrichten erfahren“, sagt Dr. Christian Kolmer, Leiter der Gesellschafts-Analyse bei Media Tenor. Während der französische Kandidat Jerome Champagne und Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa aus Bahrain kaum sichtbar waren, ist der jordanische Prinz Ali Bin al-Hussein von seiner erfolglosen Bewerbung um die Präsidentschaft im Mai 2015 bereits angeschlagen.

Der südafrikanische Unternehmer Tokyo Sexwaleagiert auf einer soliden Medienbasis in seinem Heimatland und ihm wurden in den TV-Nachrichten gute Chancen auf eine Blatter-Nachfolge attestiert. Korruptionsvorwürfen gegen ihn blieben ohne Nachhall. „Gianni Infantino wird als unbelastet von dem Skandal um den Ex-UEFA-Präsidenten Michel Platini gesehen“, erläutert Dr. Kolmer. Der Schweizer Infantinowurde nicht nur in den heimischen SRF-Nachrichten sondern auch im deutschen Fernsehen positiv dargestellt.

Die lange Pause zwischen dem Ausbruch des FIFA-Skandals im Mai 2015 und dem Neuwahl-Kongress haben den Image-Schaden für die FIFA noch verschärft. „Bislang hatte die Organisation gar keine Chance zu einem Neuanfang, während die andauernden strafrechtlichen Ermittlungen immer neue Details des Korruptionssumpfs in der Fußball-Welt zu Tage fördern“, so Dr. Kolmer.

Im Februar hat sich das Medienbild der FIFA erneut verschlechtert. „Die Journalisten glauben nicht, daß die FIFA Blatters ‚vergiftetes Erbe‘ - so der Titel eines ARD-Dokumentarfilm – schnell hinter sich lassen kann“, erklärt Dr. Kolmer.

Für diesen Untersuchung hat Media Tenor International alle 667.661 Berichte über Akteure in 22 Hauptabendnachrichten aus zwölf Ländern analysiert. Alle Beiträge wurden durch professionelle Mitarbeiter ausgewertet. Die durchschnittliche Inter-Codierer-Reliabilität betrug 88% im 1. Quartal 2016.

Kontakt: Dr. Christian Kolmer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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