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Die Medien-Begeisterung für Papst Franziskus kühlt ab

Das Bild der Evangelischen und Katholischen Kirche in deutschen Medien 2014-2015

Rapperswil, 1. April 2015 – Die Medienbegeisterung für Papst Franziskus ist zum Jahresanfang 2015 deutlich zurückgegangen. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des Schweizer Forschungsinstituts Media Tenor International. Noch bis in den Januar zeigten die Medien Papst Franziskus als einen Reformator und als Gegenspieler der korrupten Kurie und einer verknöcherten Organisation. Das Bild der großen Kirchen verdüstert sich damit wieder deutlich.

„Die zunehmenden Zweifel an Papst Franziskus sind keine gute Botschaft für die Kirchen“, erklärt Dr. Christian Kolmer, Leiter Politik-Analysen bei Media Tenor International. „Während der Papst bislang vor allem in konservativen Kreisen in die Kritik geraten war, haben seine Äußerungen über die ‚würdevolle‘ Züchtigung von Kindern nun auch liberal denkende Menschen – und damit vor allem auch Journalisten in Deutschland – vor den Kopf gestoßen.“

Mit seiner unkonventionellen Art und einer ausgeprägten Offenheit für die Medien hat Papst Franziskus die Journalisten für sich eingenommen und damit die Präsenz und auch die Bewertung der Katholischen Kirche deutlich gestärkt. „Diese Berichterstattung hat Erwartungen geweckt, die Franziskus nach menschlichem Ermessen kaum erfüllen kann. Das Beispiel von Barack Obama zeigt, welche Enttäuschungen folgen können“, so Dr. Kolmer.

Mit dem Pontifikat von Papst Franziskus geriet die Evangelische Kirche in den Medien immer weiter ins Hintertreffen. Schon im Zuge des Skandals um den ehemaligen Limburger Bischof Tebartz-van Elstmußten die Protestanten erfahren, daß sie hier in Mithaftung genommen wurden. Auch bei den Evangelischen schnellten die Kirchenaustritte in die Höhe. Ohne eine stärkere Sichtbarkeit in den tonangebenden Medien wird sich die Evangelische Kirche in Zukunft darauf einstellen müssen, daß ihr eigenständiges Profil in Vergessenheit gerät.

Mit schwacher Präsenz treten nicht nur schlechte Nachrichten – wie etwa über den Mitgliederschwund oder schmerzhafte Einsparungen – in den Vordergrund, sondern auch in der Diskussion über die großen Trends in der Gesellschaft findet die Evangelische Kirche immer weniger Gehör. Der neue Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hat hier bislang noch keinen neuen Perspektiven aufzeigen können.

Für diese Auswertung haben die Mitarbeiter von Media Tenor International alle 289.538 Berichte über Akteure in 19 tonangebenden Fernseh-, Radio- und Printmedien ausgewertet. Davon befaßten sich 1.751 mit den großen Kirchen. Im IV. Quartal 2014 betrug die durchschnittliche Übereinstimmung der Analysten 85%.

Kontakt: Dr. Christian Kolmer – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – 0049 176 19134512

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