Medien verbinden mit IT-Branche mehr Hoffnung als Bangen

Sony kaum noch Chancen eingeräumt. Die IT-Branche im Spiegel der Medien, 2008-2015

Rapperswil, 13. März 2015. Die Aufregung über den Spiegel-Titel „Die Weltregierung“ war groß. Von Schwarzmalerei war die Rede, von Technikpanik und Google-Phobie. Der Wutausbruch von Internet-Guru Jeff Jarvis verbreitete sich in Windeseile und zog viele Kommentatoren nach sich, die ins selbe Horn bliesen.

Die Auswertung der Berichterstattung der IT-Branche in deutschen und internationalen TV-Nachrichten – darunter auch der Spiegel selbst – zeigt aber, dass von Panikmache keine Rede sein kann. Zwar berichten deutsche TV-Nachrichten etwas kritischer als etwa die US-Nachrichtensender: ARD und ZDF-Nachrichten sehen die Branche im Langzeit-Vergleich nicht so gestärkt wie CBS, NBC und FOX. Im letzten Jahr wurden aber die Chancen deutlich stärker betont.

Google wird in deutschen TV-Nachrichten nicht kritischer bewertet als in britischen oder US-TV-Nachrichten. In Analystenzitaten kommt Google sogar im deutschen Handelsblatt deutlich besser weg als im Wall Street Journal. Das Gleiche gilt für viele andere namhafte IT-Unternehmen wie Apple oder Samsung. Auch die Spiegel-Berichterstattung ist da keine Ausnahme von der Regel. Im Gegenteil: Im Unterschied zu den TV-Nachrichten berichtet der Spiegel seit 2009 zunehmend positiver über die Branche.

„Der Hype um den Spiegel-Titel war deutlich übertrieben“, meint Roland Schatz, Gründer und Chefredakteur von Media Tenor International. „Der IT-Markt wird von deutsche Medien positiver begleitet als die meisten anderen Branchen. Der Vorwurf der Technikpanik ist absurd.“

Media Tenor hat für diese Studie alle 9.034 Berichte über die IT-Branche in neun deutschen, britischen und US TV-Nachrichten ausgewertet. Zudem alle 4.010 Analystenzitate in vier Wirtschaftsmedien sowie 22.168 Berichte über IT-Unternehmen in 19 deutschen Meinungsführer-Medien. Zeitraum der Analyse war 1.1.2008 bis 28.2.2015. Die durchschnittliche Inter-Kodierer-Reliabilität lag im 4. Quartal 2014 bei 85,39 %.