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Evangelische Kirche unsichtbar - Wer digital punkten will sollte Story-Telling mögen

Rapperswil, 7. November 2014 – 2014 hat die Evangelische Kirche in Deutschland in den tonangebenden Medien weiter an Boden verloren.

„Nicht nur im Vergleich mit der Katholischen Kirche ist von der EKD und ihren Vertretern in den TV-Nachrichten, Spiegel oder der Bild-Zeitung wenig zu sehen“, erklärt Dr. Christian Kolmer, Leiter Politik bei Media Tenor. „Seit Jahren dringt die Evangelische Kirche auf diesem Wege nicht mehr in die Öffentlichkeit.“

Wenn die EKD-Synode sich nun auf ihrer Jahrestagung in Dresden dem Thema „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“ widmet, dann wäre es fatal, sich der Hoffnung hinzugeben, daß die Welt der Social Media leichter zu gewinnen sei, weil dort Texte und Bilder selber gestaltet werden können. „Wer bei den Formulierungen seiner Presse-Mitteilungen und der Auswahl von Illustrationen in der klassischen Welt des Journalismus wenig Erfolg erzielt, kann nicht erwarten, dass die digitale Welt auf ihn gewartet hat“, verweist Dr. Kolmer auf die Schwierigkeiten, die viele Organisationen haben, sich online Aufmerksamkeit zu erarbeiten. „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“

In der analogen Welt von Fernsehen und Presse ist von der EKD wenig zu sehen. Nach einem Höhepunkt im Jahr 2010 ist die Präsenz kontinuierlich zurückgegangen. Im selben Zeitraum erfuhr die Katholische Kirche durch die Wahl von Papst Franziskus eine neue Welle der Aufmerksamkeit. Diese nutzte sie, die Folgen der Skandale um pädophile Priester und lügende Bischöfe zu überwinden. Ein Blick auf die Medienpräsenz der Kirchenvertreter gibt Ansätze zur Erklärung: Der Ratspräsident erzielt nur die Hälfte seines katholischen Pendants Kardinal Marx. Auch der kürzlich selig gesprochene Papst Johannes Paul II. erntete mehr Berichterstattung. Für die EKD problematisch bleibt, daß neben Margot Käßmann und Nikolaus Schneider kein Protestant zur Medien-Wahrnehmung beiträgt.

Die evangelische Kirche engagiert sich in der öffentlichen Diskussion. Aber sie spricht zu viele Themen an und kann so mit ihren Kernbotschaften das Interesse der Medien nicht mehr wecken. Die Aufmerksamkeitsregeln der Medienwelt verlangen Nachhaltigkeit und Konzentration auf das Wesentliche. Trotz Skandalen und Konflikten gelingt dies der Katholischen Kirche immer noch besser. In der Konkurrenz um Aufmerksamkeit ist die Evangelische Kirche eine Stimme unter vielen, während die Katholische Kirche von ihrer zunehmenden Ausnahmestellung profitiert. „Wenn die Kommunikation des Evangeliums heute nur über die Medien erfolgen kann, dann muß die Kirche sich auch an die Spielregeln der Medienwelt halten“, so Dr. Kolmer. „Und wenn die Kirche in den klassischen Medien keine Rolle mehr spielt, kann sie auch in der digitalen Gesellschaft nur den schon Bekehrten predigen.“

Kontakt: Dr. Christian Kolmer – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – 0049 176 19134512

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