25 Jahre Deutsche Einheit: Übergang zur Tagesordnung und viel Negativität

Das Medienbild seit 2001

Zürich, 1. Oktober 2014. Nach 25 Jahren Deutscher Einheit ist ihr Medienbild von wenig Berichterstattung , abnehmend negativer Bewertung der DDR und wenig Lob für die Berliner Republik gekennzeichnet.

„Dass Meinungsführer-Medien den Unrechtsstaat DDR zunehmend mehr nach dem Motto  betrachten, ‚nicht alles war schlecht‘, gibt sehr zu denken,“ sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International und fügt an: „Dass die Zeit seit dem Mauerfall nicht mehrfach öfter positiv als negativ bewertet wird sondern umgekehrt, sollte die Medien über ihre Maßstäbe nachdenken lassen. Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, kein neuer Weltkrieg, friedliche Wiedervereinigung – nichts scheint zu zählen.“

Der permanente Fokus aufs Negative geht mit dem Verlust des Urteils einher, wo der kritische Blick ein absolutes Muss ist, wo das abwägende Urteil angebracht und wo die positive Seite wesentlich mehr  Platz verlangt – wenn Medien ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden wollen. Wenn der Blick auf 25 Jahre Deutsche Einheit fünf mal mehr negativ als positiv bewertete Berichte zum Ergebnis hat, haben zu viele das Maß verloren. Beim direkten Blick zurück auf Flucht und Unterdrückung durch Behörden und STASI in der DDR sowie auf die Wende zur Einheit 1989 und den Anteil der Bürger an ihr beurteilen Meinungsführer-Medien ganz anders: die DDR schlecht und die Wende gut.

MEDIA TENOR hat für diese Studie alle 824.065 Beiträge über die DDR und die Deutsche Einheit in ARD, ZDF, Bild, Focus und Spiegel sowie 489.309 Beiträge in ARD und ZDF, 2.397 Berichte über die DDR/DDR-Akteure vom 1. Januar 2001 bis 22. September 2014 und alle 27.131 Beiträge über die DDR vom 1. Januar bis 12. September 2014, davon 106 Berichte über DDR-Akteure ausgewertet und alle 187.041 Berichte über Akteure in 23 deutschen Meinungsführer-Medien, davon 3.513 über historische Zeiträume ohne aktuellen Bezug. Die durchschnittliche Inter-Kodierer-Reliabilität lag im 3. Quartal 2014 bei 87.15 %.

Für Rückfragen: Dr. Christian Kolmer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, +49 176 19134512