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Eine FDP ohne Themenprofil
Rapperswil, 7. Mai 2014. Seit die FDP nicht mehr im Bundestag ist, haben die Medien sie aus den Augen verloren.
Es gibt kein Thema, mit dem die FDP sich profiliert. Vor ihrem Bundesparteitag muss die FDP sehen, dass seit Januar keine einzige ihrer Führungspersonen die Wahrnehmungsschwelle nehmen kann, ihr Bundesvorsitzender Christian Lindner und ihr Spitzenkandidat für die Europawahl Alexander Graf Lambsdorff eingeschlossen.
Das letzte Thema, das die Medien eindeutig mit der FDP verbanden, war die Steuerreform, für die Guido Westerwelle lange trommelte. In der letzten schwarz-gelben Koalition gab die FDP diese Forderung auf und setzte kein neues Thema. Deshalb verlor sie die Aufmerksamkeit der Medien und in Folge ihre parlamentarische Existenz im Bundestag. „Eine FDP, die keine Themen in den Medien setzt, ist profillos, daher nicht ausreichend sichtbar und kann auf keine Wahlerfolge zählen“, sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International. „Bei Christian Lindner und Wolfgang Kubicki setze ich voraus, dass sie das wissen“, fügt Schatz hinzu: „Umso unverständlicher muss sein, weshalb sie zur Europawahl nicht täglich zu den heissen Fragen der Zeit ungewöhnliche politische Alternativen in ungewöhnlicher Form aufzeigen, die Medien auch bei einer FDP außerhalb des Bundestages nicht ignorieren können.“
Die Researcher von Media Tenor International beobachten den wachsenden Trend zur Berichterstattung über Personen und Sensationen statt Politik in der Sache seit langem. Damit geht einher, dass Politiker, die keine Spitzenämter in Regierungen und Parlamenten innehaben, praktisch nur noch dann Aufmerksamkeit finden, wenn sie in einen Skandal verwickelt sind. Für eine Partei wie die FDP, die aus dem Bundestag hinausgewählt wurde, oder eine wie die AfD, die noch nie im Bundestag war, bedeutet das, sie müssen sensationell bis schrill auftreten, um bemerkt zu werden, oder die Medien gehen einfach über sie hinweg.
Media Tenor hat für diese Studie alle 53.415 Berichte über politische Akteure vom 1.1.2013 bis 30.4.2014 und alle 358 Berichte über die FDP und FDP-Politiker vom 1.1. bis 30.4.2014 in 23 deutschen Meinungsführer-Medien ausgewertet. Die durchschnittliche Inter-Kodierer-Reliabilität lag im 4. Quartal 2013 bei 86.38 %.
Für Rückfragen: Dr. Christian Kolmer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!