Freiheitsindex 2023

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Wie grün sind ARD und ZDF?

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Gute Frauenquote im Studio, Frauenanteil in Nachrichten aber nur 20%

Zürich, 7. März 2023. Obwohl sich bei nahezu allen TV-Sendern die Quote in den Studios durchgesetzt hat, reduziert sich dieses Verständnis weitgehend auf das Präsentieren von Nachrichten. Denn wenn es um die Inhalte geht, ist die Bilanz immer noch ernüchternd: Der Frauenanteil in der Berichterstattung liegt überall deutlich unter 30 Prozent, egal ob man ARD oder ZDF, BBC oder CBS, SRF oder TVE in Spanien schaut. In den letzten zehn Jahren gab es zwar hier und da eine leichte Steigerung, vor allem in deutschen und Schweizer Nachrichten, die ist aber minimal.

In den Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF sind Beiträge aus dem Sport unverändert das zweit-wichtigste Thema, wenn Frauen Protagonisten sind. Doch obwohl Frauen wie Männer ähnlich erfolgreich in Nationalmannschaften oder Vereinen auftreten, sind zu 80 Prozent nur Männer zu sehen, wenn über Sportarten am „Lagefeuer“ der Deutschen berichtet wird, wie der ARD-Vorsitzender Kai Gniffke die Abendnachrichten der Tagesschau um 20 Uhr sinnbildlich bezeichnet hatte.

Was im Sport unverändert Gewohnheit ist und u.a. dazu führt, dass die Forderung nach Equal-Pay nur selbige bleibt, da Werbeeinnahmen sich in erster Linie durch Medienpräsenz ermitteln, ist unverändert auch Redaktions-Wirklichkeit bei allen anderen Themen: Wenn Interview-Partner, Experten-Einschätzungen oder Protagonisten für Reportagen ausgewählt werden, um die Realitäten in deutschen Krankenhäusern, Arztpraxen, Kindergärten, Schulen oder Universitäten darzustellen oder politische bzw. wirtschaftliche Entwicklungen zu erklären, sind es seit über zehn Jahren in der großen Mehrzahl Männer, die dargestellt werden.

„Egal in welche TV-Nachrichten man zappt: Die Quote bei den Moderationen hat sich durchgesetzt. Was ist noch notwendig, bis die Verantwortlichen in den Redaktionen endlich die notwendigen KPIs durchsetzen, dass das zahlende Publikum dies auch bei den präsentierten Inhalten sehen kann?“, fragt Roland Schatz, geschäftsführender Chefredakteur einen Tag vor dem Weltfrauen-Tag.

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