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SPIEGEL bleibt meistzitiert, HB jetzt dank der Zitate vom TAGESSPIEGEL auf Platz 2

Wien, 9. Januar 2023. Der SPIEGEL bleibt auch 2022 meistzitiertes Medium und ähnlich dominant wie 2021. Auf Platz 2 schiebt sich nun das HANDELSBLATT an der BILD vorbei, wobei der Anteil der Zitate vom TAGESSPIEGEL, d.h. Zitate von einem Medium desselben Verlagshauses, mit 44 Prozent sehr hoch ist. (Im Vergleich: Der Anteil der Zitate von der WELT an den BILD-Zitaten liegt bei 16 Prozent). Die Sonntagszeitungen zählen zu den größten Verlierern, allen voran die BILD am Sonntag.

Eine ganze Reihe Regionalmedien und die Verbundtitel gewinnen zunehmend an Wirkungsmacht und Vertrauen, indem sie sich wieder auf die Qualitätskriterien besinnen: Substanz und Tiefe in der Berichterstattung. So gewinnen sie auch das Vertrauen für hochkarätige Politiker- und Experteninterviews. Demgegenüber verlieren Medien wie die WELT-Gruppe, die Meinung in den Vordergrund stellt, weil nicht Meinungen zitiert werden, sondern dann doch eher nüchterne Fakten und Informationen.

„Wieder einmal ist unser Zitate-Ranking ein guter Sensor für die Lage und die Verfassung vieler Medien- und Verlagshäuser“, erklärt Roland Schatz, Gründer von Media Tenor International. „So haben sich die Umstrukturierungen bei den Sonntagszeitungen nicht wirklich ausgezahlt, zumindest nicht was Qualität und Wirkungsmacht angehen; BILD TV stellt fest, dass eine großflächige Live-Berichterstattung nicht mal eben lohnenswert zu machen ist, wenn über die Inhalte darüber hinaus kaum diskutiert wird – und wenn dann nur kritisch. Dagegen stehen mit FUNKE, TAGESSPIEGEL oder auch NEUE OSNABRÜCKER solche Medien gut da, die nicht so sehr auf zugespitzte Schlagzeilen bzw. Storys und Clickbaiting setzen, sondern eher nüchtern exklusive Informationen, Fakten und Zusammenhänge recherchieren und die damit das Vertrauen von Politikern oder Experten für Interviews gewinnen können; wie etwa FUNKE Bundeskanzler Olaf Scholz zur Erhöhung des Renteneintrittsalters, der TAGESSPIEGEL den Virologen Christian Drosten zum Ende der Pandemie und die NEUE OSNABRÜCKER Verkehrsminister Volker Wissing zu einer dauerhaften Vereinfachung des Tarifsystems im öffentlichen Nahverkehr.“

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